Berliner Künstlerprogramm des DAAD – Monatsprogramm Januar 2021

Fr 22. Januar 0.05 Uhr
Klangkunst, Ursendung live im Deutschlandradio Kultur

Chords For Calling

Radiokonzert von Stine Janvin + Ensemble

Stine Janvin, bis Juli 2021 als Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms in Berlin, wurde vom Deutschlandradio Kultur eingeladen, ein Solostück zum Art’s Birthday am 17. Januar 2021 zu produzieren. Um den gegenwärtigen Tendenzen zur Isolation und Distanzierung entgegenzuarbeiten, nutzt Stine Janvin diesen Anlass, um ein Stück für mehrere Performer*innen zu entwickeln. Die obligatorischen Abstandsregeln werden dabei nicht als notwendiges Übel mitbedacht, sondern zum zentralen ästhetischen Element.

Inspiriert ist das Projekt von der Tradition der Lokk-Gesänge, die Teil der norwegischen vokalen Volksmusik sind. Als Mischung aus Gesang und Ruf mit signifikanter Ornamentation und mikrotonaler Stimmung sind diese Gesänge dazu vorgesehen, Tiere am Abend von den Weidenflächen nach Hause zu rufen. Um die oft großen geographischen Distanzen zwischen der Rufenden und den Tieren zu überbrücken, werden hohe Tonhöhen bevorzugt und die Stimme mithilfe der Landschaftsreflektionen von Tälern, Bergen und Wäldern verstärkt. Chords for Calling ist eine Bearbeitung und Adaption von Karoline Bergseths Song Kulokk.

Stine Janvin übersetzt und adaptiert diese alte orale Tradition für die Großstadt: Chords for Calling ist ein Ensemblestück für sechs Performerinnen in einer Outdoorsituation in der Innenstadt von Berlin. Die urbane Landschaft wird zur Verstärkung der sechs Stimmen genutzt, die mit großer Distanz voneinander entfernt stehen. Mit diesem Ruf möchte Stine Janvin nicht nur ihre aktuellen Forschungen zur reinen Stimmung und zur Tradition der Lokks vertiefen und in eine Komposition verwandeln, sondern vor allem auch ein Signal senden, dass wir gerade in diesen Zeiten Wege finden müssen, uns unserer Sozialität zu versichern und Gemeinschaft über unsere engsten Kreise hinaus zu stärken.

Aufgrund der angespannten pandemischen Situation findet die Aufnahme am 17. Januar im Hinterhof des Deutschlandradios ohne Publikum statt. Sobald die Infektionszahlen es wieder zulassen werden, folgt der Ursendung eine Open Air Performance im Görlitzer Park. Informationen dazu werden auf der Webseite des Berliner Künstlerprogramms aktualisiert.

Stine Janvin ist aktuell Fellow der Sparte Musik beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Eine Koproduktion von Deutschlandradio Kultur und dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

 

 

Portraitkonzert beim ultraschall Festival Berlin
23.01.2021, 19.00 Live Übertragung auf Deutschlandfunk Kultur

Portrait beim ultraschall Festival Berlin

Radiokonzert mit Werken Emre Dündars

Die Verbindung von Sprache und Musik – das ist das zentrale Thema im Schaffen des türkischen Komponisten Emre Dündar. Er sammelt seit vielen Jahren klingende Erinnerungen, Sprachaufnahmen, Laute, phonetische Besonderheiten und Melodien der unzähligen Dialekte und zum Teil aussterbenden Sprachen in der Türkei, die er dann in seiner Musik weiterverarbeitet.

In einem Portraitkonzert in Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm beim ultraschall Festival wird eine Auswahl seiner Werke erstmals dem Berliner Publikum vorgestellt. Das Ensemble KNM wird unter der Leitung von Titus Engel sowie mit den Solisten Theo Habicht (Bassklarinette) und Eva Resch (Sopran) dieses Kammerkonzert bestreiten. Für das Stück Parergon to de Vulgari Eloquentia wird Emre Dündar sogar selbst auf der Bühne stehen und performen.

Aufgrund der aktuellen Infektionsschutzbestimmungen findet das Portraitkonzert ohne Publikum statt, wird aber live aus dem Radialsystem V auf Deutschlandfunk Kultur übertragen. Weitere Informationen zum Konzert sind hier zu finden.

Am Donnerstag, den 21. Januar, wird im Rahmen des ultraschall Festivals außerdem Dündars Orchesterwerk Récit-cadre vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin aufgeführt. Hier geht es zur live Übertragung aus dem Großen Sendesaal des rbb.

Emre Dündar ist aktuell Fellow der Sparte Musik beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

 

Di., 26.01.2021, 20:00 Uhr

Apotome beim CTM 2021

Artist Takeovers von Deena Abdelwahed, Slikback & Harsya Wahono

Apotome ist ein Browser-basiertes generatives Musiksystem, das die Benutzung mikrotonaler Stimmungen ermöglicht. Nach den beiden Apps Comma und Leimma ist Apotome der letzte Teil einer Trilogie von Musikproduktionstools, die der Künstler und Forscher Khyam Allami in den letzten Jahren entwickelt hat.

Beim CTM 2021 stellen Allami und das Studio Counterpoint von Tero Parviainen und Samuel Diggins Apotome auf vielfältige Weise vor.

Ein Teil davon ist die Videopräsentation von drei Auftragsarbeiten, die Deena Abdelwahed, Slikback und Wahono in ihren jeweiligen Heimstudios in Toulouse, Kampala und Jakarta  produziert haben. Die Arbeiten wurden jeweils mit Apotome entwickelt und sind in Single Takes als Videoperformance aufgenommen worden, die im Rahmen des CTM 2021 gezeigt werden. Die Artist Takeovers wurden unterstützt durch drei Kurzzeitstipendien des Künste & Medien-Programms des DAAD.

Der Live Stream und weitere Programmpunkte zu Apotome werden auf der Website des CTM Festivals angekündigt

Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt fördert zeitgenössische Musik aller Bereiche und ihre pädagogische Vermittlung.

Das thematische Spektrum reicht von der Tradition der kompositorischen Avantgarde über Klangkunst, Performance, Neue Medien und grenzüberschreitende Konzepte bis zur Improvisation, zum Jazz und zur Musik der Jugendkulturen.

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