Philipp Hawlitschek gewinnt „sonotopia“

3. März 2016

Bonn. Die Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn hat am 3. März 2016 im Kunstmuseum Bonn zum zweiten Mal den bonn hoeren – sonotopia Preis für installative Klangkunst vergeben.
Der Preisträger des europäischen Wettbewerbs für Studierende der Klangkunst „sonotopia 2016“ ist Philipp Hawlitschek, Meisterstudierender an der HBKsaar.
Mit dem Preisgeld in Höhe von € 10.000 wird er im September 2016 in Bonn eine neue Klanginstallation realisieren, die im Rahmen des Beethovenfestes Bonn präsentiert wird.

Insgesamt 104 Arbeiten von Studierenden folgender Hochschulen wurden in der ersten Runde für sonotopia 2016 von der Jury in 2015 in situ erlebt und bewertet:

Die Jury begründete ihre Entscheidung u.a. wie folgt:

(…) Weit davon entfernt, eine klischeehafte Technikverliebtheit an den Tag zu legen, oder, wie der Klangkunst häufig unterstellt wird, den Klang um des Klangs willen zu feiern, beschäftigen sich die drei prämierten Künstler – Philipp Hawlitschek, Maurice Pülm und Torben Laib – mit existenziellen Fragen der Identität, der historischen, kulturellen oder politischen Erfahrung, mit Fragen der Sprache und der Erinnerung, mit der Wahrnehmung von Zeit und Raum. Zwar bildet für alle drei Künstler der Klang ein zentrales Element – wenn nicht sogar den Mittelpunkt – ihrer künstlerischen Arbeit. Doch mit ihrem ausgeprägten Hang zu schlichten, vielfach vorgefundenen Materialien und allgemein unspektakulären Gesten sind die Auseinandersetzungen und Untersuchungen der Künstler stets sehr nah beim Menschen. Anhand von visuellen und akustischen Mitteln schaffen alle drei ein Bewusstsein für die komplexen Strukturen, innerhalb derer wir leben, handeln und empfinden. Sie spitzen Vertrautes zu, verfremden es, legen scheinbar selbstverständliche Phänomene und Prozesse offen. Dabei schaffen sie Bilder, machen Musik, spielen mit der und gegen die Zeit.(…)“

Neben dem Hauptpreis gingen Auszeichnungen an:
Torben Laib (DE, Muthesius Kunsthochschule Kiel) und
Maurice Pülm
(DE, HBK Braunschweig)

Zudem wurden vier Anerkennungen ausgesprochen für:
Jessica Ekomane
(FR/DE – Sound Studies UdK Berlin), Antti Kytömäki (SF, NordicSound Art Program),
Sebastian Omatsch
(DE, Kunsthochschule Berlin Weißensee), Augustin Soulard (FR, Haute école des arts du Rhin, Mulhouse)

Die Jury des weltweit ersten dotierten studentischen Wettbewerbs für installative Klangkunst bonn hoeren – sonotopia 2016 bestand aus dem stadtklangkünstler bonn 2014 Stefan Rummel, der freien Kuratorin Catherine Nichols und Carsten Seiffarth, Kurator und Projektleiter von bonn hoeren.

 

bonn hoeren – Ein Projekt der Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn www.bonnhoeren.de

Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt fördert zeitgenössische Musik aller Bereiche und ihre pädagogische Vermittlung.

Das thematische Spektrum reicht von der Tradition der kompositorischen Avantgarde über Klangkunst, Performance, Neue Medien und grenzüberschreitende Konzepte bis zur Improvisation, zum Jazz und zur Musik der Jugendkulturen.

INMM Archiv

© 2024 INMM Institut für Neue Musik und Musikerziehung