Aus dem sonnigem Freiburg senden wir Ihnen in guter Hoffnung auf baldige Live-Konzerte als siebtes Video einen Live-Mitschnitt von unserer Konzertreise nach Südkorea, wo wir Oktober 2014 in der Seoul National University mit Lust und Liebe gespielt haben:
Violeta Dinescu (* 1953)
Trio (1986)
Für Oboe, Klarinette und Fagott
Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=4dYe28vOAqQ
Die Ausführenden sind Alexander Ott, Oboe – Walter Ifrim, Klarinette – Wolfgang Rüdiger, Fagott.
Komponistin und Werk:
Violeta Dinescu wurde 1953 in Bukarest geboren, wo sie bei der bedeutenden rumänischen Komponistin Myriam Marbé Kompositionsunterricht erhielt. 1978 schloss sie ihr Studium mit Diplomen in Komposition, Pädagogik und Klavier ab. Lehrtätigkeiten führten sie an die Hochschule für Evangelische Kirchenmusik Heidelberg (1986 –1991), an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (1989–1992) sowie an die Fachakademie für Evangelische Kirchenmusik Bayreuth (1990 –1994). Seit 1996 hat sie eine Professur für Angewandte Komposition an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg inne. Sie ist Begründerin des Archivs für Neue Musik – Schwerpunkt Osteuropa, des Komponisten-Colloquium und der Symposiumsreihe „Zwischen Zeiten“. Ihr reiches Ouevre umfasst alle Gattungen vom Solostück über Kammer-, Orchester- und Stummfilm-Musiken bis zu Balletten, Oratorien und Musiktheaterwerken. Violeta Dinescu erhielt zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen, ihre Musik ist auf etlichen CDs dokumentiert und wird weltweit gespielt.
Das Trio für Oboe, Klarinette und Fagott ist eine expressive, meditativ-magische Miniatur, die vom Zentralton d aus, in den sie zum Schluss wieder mündet, einen farbprächtigen Bogen aus Seufzer-Motiven und Melismen, Melodieformen und Klangfarben osteuropäischer Provenienz entfaltet. Das quasi improvisatorische Wechselspiel der drei Instrumente steigert sich vom ruhigen Beginn über bittende bis flehende Passagen in eine geradezu aufschreiende Erregung, die, interpunktiert von Inseln von Ruhe und solistischer Rede, kurz vor Ende in ein freies „Verkehrschaos“ synchroner Mehrklänge mündet, um in einer dem Beginn ähnlichen und doch ganz anderen Atmosphäre auszuklingen.