Premiere an der Staatsoper Stuttgart: DORA – Oper von Bernhard Lang mit den Neuen Vocalsolisten

3. März, 18:00 (Premiere)
8. März, 19:30
15. März, 19:30
22. März, 19:30
1. April, 17:00
4. April 19:00

Staatsoper, Stuttgart, Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

„Who the hell is Dora“ fragen seit geraumer Zeit Plakate und andere Medien im Stuttgarter Stadtraum. Am 3. März 2024 wird das Rätsel gelöst. Dann geht die neue Oper DORA von Bernhard Lang an der Staatsoper Stuttgart in die Premiere. Einen wichtigen Anteil an der Lösung des Rätsels haben die Neuen Vocalsolisten, die “extended“ zu acht als antiker Chor wichtige Spielrollen übernehmen.

Erfunden nach wahren Vorbildern wurde die Opernheldin des 21. Jahrhunderts von Frank Witzel. Er freut sich darüber, dass er in dieser Produktion die Möglichkeit bekam, „ein Libretto von Grund auf zu entwickeln über diese junge Frau, die versucht, aus ihren engen Verhältnissen auszubrechen“.
Geworden ist daraus ein Musiktheater mit subtil ironischem Humor, über das sein musikalischer Schöpfer Bernhard Lang sagt: „Es geht um Text. Es geht um Rhythmus. Dieser Rhythmus wird gleich am Anfang des Stücks exponiert und dann geht es durch – und zwar mit großer Geschwindigkeit und großer Energie, ein Stück in Loop- und Sample-Technik, das mehr oder weniger hier im Haus gekocht worden ist“.

Die Regisseurin Elisabeth Stöppler ist fasziniert von dieser Geschwindigkeit und spricht von einem Stück „wie mit dem Finger in der Steckdose“. Und weiter: „DORA ist fulminantes Sprechtheater, gekoppelt mit einer extrem nach vorne treibenden, sehr dynamischen Musik, sehr offen für Neues. Dieses irgendwie unverfrorene Theater ist gerade deshalb kein Musiktheater nur für Eingeweihte, sondern etwas ganz unmittelbar Erlebbares“. Elisabeth Stöppler beschreibt Dora als eine Sinnsuchende, „eigentlich immer am Rande des Nervenzusammenbruchs, aber auch sehr eloquent, sehr witzig, schlagfertig“.

Dss es um die Sehnsucht nach dem radikal Neuen geht, wird von Bernhard Lang auch im Rückgriff auf Klänge anderer Epochen skizziert. Zusammen mit dem Schriftsteller Frank Witzel hat er Fährten zu historischen Figuren, Mythen und Geschichten gelegt. Und so greift Dora, um sich aus ihrer Not zu befreien, auch auf ein altes, hoch gefährliches Mittel zurück: Sie ruft den Teufel auf den Plan. Wie das ausgeht? Die Premiere wird es zeigen.

Die Neuen Vocalsolisten freuen sich jedenfalls sehr, wieder in einem Musiktheater von Bernhard Lang auf der Bühne zu stehen, nachdem sie bei den Donaueschinger Musiktagen 2022 seine Cheap Opera #3 »May« (Documentary Chamber Opera) nach Texten und Zeichnungen der an Parkinson erkrankten Architektin und Schriftstellerin May Kooreman aus der Taufe gehoben haben.

Bernhard Lang: DORA
Oper in fünf Akten
Libretto von Frank Witzel

Musikalische Leitung Elena Schwarz
Regie Elisabeth Stöppler
Bühne und Kostüme Valentin Köhler
Video Vincent Stefan
Licht Elana Siberski
Ton (Klangregie) Matthias Schneider-Hollek
Dramaturgie Miron Hakenbeck

Dora Josefin Feiler
Schwester Shannon Keegan
Bruder Dominic Große
Mama Maria Theresa Ullrich
Papa Stephan Bootz
Teufel Marcel Beekman
Berthold Elliott Carlton Hines
Antiker Chor Neue Vocalsolisten extended
(mit Peyee Chen a.G., Susanne Leitz Lorey, Truike van der Poel, Frauke Elsen a.G., Johannes Mayer a.G., Martin Nagy, Guillermo Anzorena, Andreas Fischer)
Staatsorchester Stuttgart

www.staatsoper-stuttgart.de

 

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