Freitag, 17.9.2021, 20 Uhr, Elisabeth Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17a, Freiburg
Sonntag, 19.9.2021, 17 Uhr, Basel, Maison 44, Steinenring 44 | CH – 4051 Basel, www.maison44.ch)
Kartenvorbestellung (erforderlich):
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Es gelten die am Konzerttag gültigen Hygiene- und Nachweisregelungen.
Zusammen – Auseinander
In unserem ersten Saisonkonzert treiben wir eine Art Archäologie der Avantgarde: Mit Nikos Skalkottas’ zweitem Quartett für Bläser und Klavier präsentieren wir einen wenig bekannten Schönberg-Schüler, der in Berlin und in Athen in Einsamkeit ein eigenwilliges Ouevre geschaffen hat. Ihm zur Seite, mit nicht minder archäologischem Blick in die Frühgeschichte der neuen Musik, stellen wir die amerikanische Avantgardistin Ruth Crawford Seeger, die das Verhältnis von Zusammen- und Auseinanderklingen, Konsonanz und Dissonanz, in energiegeladener Weise umkehrt, ihre Diaphonic Suites von 1930 Uhr zeugen davon. Und wohnt dem Werk von Crawford Seeger ein mystisch spiritueller Grundzug innen, so ist dies erst recht der Fall im späten lichtmetaphorischen Quartett für Oboe, Fagott, Trompete und Violoncello des Graubündener Komponisten Meinrad Schütter, dessen Wiederentdeckung und Aufführung sich die Basler Musikerin und Galeristin Ute Stoecklin, mit der das Programm entstanden ist, auf die Fahnen geschrieben hat.
Zu diesen drei Werken, die Musik gleichsam auf Anfang setzen und neu erfinden, passen das trotzige Dennoch für Klarinette des slowenischen Komponisten Uroš Rojko ebenso wie die virtuosen Trios des mexikanischen Meisters Conlon Nancarrow (vor seiner Wende zum Player Piano) und das 1926 entstandene spritzige Trio von Francis Poulenc, für den Schütter eine Vorliebe hegte. Und wenn Rainer Sievers seine Tre Miniature (2021, Uraufführung) zwischen die anderen Werke setzt, auf die er Bezug nimmt, so findet die innere Verschränkung des Programms ihre dramaturgische Entsprechung.
Es spielen Alexander Ott, Oboe, Andrea Nagy, Klarinette, Wolfgang Rüdiger, Fagott, Yidan Chang, Trompete, Akiko Okabe, Klavier, und Ellen Fallowfield, Violoncello.
Ein Konzertgespräch mit dem Archäologen Prof. Dr. Jens-Arne Dickmann vertieft den Zusammenhang von musikalischen und archäologischen Entwicklungslinien und Entdeckungen.
Programm
Nikos Skalkottas Quartett (1940-42)
(1904-1949) für Klavier, Oboe, Fagott und Trompete Nr. 2 A/K 40
Tango – Foxtrot
Ruth Crawford Seeger Diaphonic Suite Nr. 2 (1930)
(1901-1953) für Fagott und Violoncello
Diaphonic Suite Nr. 1 (1930)
für Oboe solo
Conlon Nancarrow Sarabande und Scherzo (1935)
(1912-1997) für Oboe, Fagott und Klavier
Uroš Rojko Dennoch (2019) UA
(*1954) für Bassklarinette
Meinrad Schütter Quartett (2005)
(1910-2006) für Oboe, Trompete, Fagott und Violoncello
Rainer Sievers Miniatur I aus Tre Miniature (2021) UA
(*1956) für Oboe, Fagott, Violoncello, Klavier
Conlon Nancarrow Trio (ca. 1942-1943)
(1912-1997) für Klarinette, Fagott und Klavier
Rainer Sievers Miniatur II aus Tre Miniature (2021) UA
für Oboe, Fagott, Violoncello, Klavier
Francis Poulenc Trio (1926)
(1899-1963) für Oboe, Fagott und Klavier
Rainer Sievers Miniatur III aus Tre Miniature (2021) UA
für Oboe, Fagott, Violoncello, Klavier
Alexander Ott, Oboe
Andrea Nagy, Klarinette
Wolfgang Rüdiger, Fagott
Yidan Chang, Trompete
Akiko Okabe, Klavier
Ellen Fallowfield, Violoncello