Christian Grüny

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Christian Grüny

Musik – Sprache – Propaganda
Eine wesentliche Frage im Zusammenhang mit Musik und Sprache ist diejenige der Verständlichkeit. Ob Musik als Sprache oder sprachähnlich aufgefasst wird, hängt entscheidend damit zusammen, wie stark ihre Konventionen sind, wie geläufig sie ist und wie widerstandslos sie aufgenommen werden kann. Seit dem 20. Jahrhundert sind alle diese Faktoren problematisch geworden, und auch die in Musik vorkommende reale Sprache ist davon in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber die Vorliebe für verrätselte, zerstückelte Texte scheint an ein Ende gekommen, und Verständlichkeit ist mehr und mehr gewünscht, gerade auch in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Am Horizont droht hier immer die Gefahr der Propaganda, die dem Anspruch der Kunst auf Offenheit, Mehrdeutigkeit und Autonomie zuwiderläuft. Aber wäre das wirklich so schlimm?

Christian Grüny
geb. 1969, studierte Philosophie und Linguistik in Bochum, Prag und Berlin. Promotion 2003 in Bochum. An der Fakultät für Kulturreflexion der Universität Witten / Herdecke war er 2003–08 wissenschaftlicher Mitarbeiter, 2008–14 Juniorprofessor für Philosophie, wo er sich 2011 auch habilitierte. Gast-, Vertretungsprofessuren oder Forschungsaufenthalte an der HfMT Hamburg, der Kunstakademie Düsseldorf, der TU Darmstadt und dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt, wo er seit 2020 als Forscher arbeitet. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Ästhetik, Musikphilosophie, Phänomenologie, Symboltheorie und Kulturphilosophie.

 

Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt fördert zeitgenössische Musik aller Bereiche und ihre pädagogische Vermittlung.

Das thematische Spektrum reicht von der Tradition der kompositorischen Avantgarde über Klangkunst, Performance, Neue Medien und grenzüberschreitende Konzepte bis zur Improvisation, zum Jazz und zur Musik der Jugendkulturen.

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