open music presents Jim Black Trio + Focus on Peter Kutin

Sonntag, 18.10.2020, 20.00, WIST, Moserhofg. 34, 8010 Graz

Jim Black Trio feat. Felix Henkelhausen & Elias Stemeseder

Elias Stemeseder piano, keys
Felix Henkelhausen double bass
Jim Black drums and electronics

Der Chicago Reader beschreibt das Jim Black Trio mit Thomas Morgan (Bass) und Elias Stemeseder (Piano) als „eine der besten Bands in Jim Blacks vielbeschäftigter Karriere.“ In den HardStudios Winterthur nahm das Trio in nur zwei Tagen ihr bislang letztes Album „Reckon“ (veröffentlicht im Januar 2020) auf. Es ist ihre vierte CD als Trio (und dabei ihre zweite Veröffentlichung auf Intakt Records) und fand sich postwendend auf der Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik.

Schlagzeuger Jim Black hat einen der auf Anhieb unverkennbarsten Stile im Jazz entwickelt – sein wunderbar entfesseltes, aus allen Angeln gehobenes Spiel trägt zwar die Spuren des Rock-Backbeats, fügt diesem aber eine verstörend disruptive Qualität hinzu, die seine Mitmusiker zu absoluter Aufmerksamkeit zwingt. „Sie finden ihren eigenen Platz“, schreibt Kevin Whitehead in den Liner Notes. „Stemeseder ist ein Original für sich. Nicht dass er niemals eine Melodie für die rechte Hand mit Akkorden für die linke Hand absichern würde – er macht es nur viel seltener als die meisten Jazzpianisten. Er kann federnd in die Pedale treten oder stechend perkussiv werden, übertreibt es dabei aber niemals. Der Raum, den er um den Klang des Klaviers herum lässt, ist eine Einladung: Er lässt Raum. Wie Stemeseder hat auch Thomas Morgan das Vertrauen, seine Mitmusiker zu Wort kommen zu lassen, sich selbst zurückzunehmen. Sein Basssound ist klingend und klar, sein Input ist treibend, hat Biss, sein Bass singt und bietet eine durchgehende Stimme, wenn die der anderen brüchig wird, abzweigt.“ (Intakt CD 334) In der Jurybegründung (Peter Kemper) des Preises der deutschen Schallplattenkritik liest sich das wie folgt: „Das ist die Neuerfindung des Klaviertrios aus dem Geiste des Instant Composing. Störrische HipHop-Rhythmen, klapperndes Schlagwerk, dann wieder metronomische Präzision: Die Trommeln Jim Blacks öffnen Räume der Imagination. Der Pianist Elias Stemeseder entpuppt sich als ein Multistilist, er surft durch Romantik, Minimalismus oder Bebop-Anleihen, und selbst in freien Passagen schafft er eine Atmosphäre kommunikativer Vertrautheit. Wo andere mit ihrem Bass nur Lücken füllen würden, legt Thomas Morgan einen roten Faden für die Improvisation aus. Aus bloßen Versuchsanordnungen entstehen so integrale Kostbarkeiten.“

Corona bedingt wird statt Thomas Morgan der junge Berliner Bassist Felix Henkelhausen zu hören sein, der nebst Jim Black auch Drew Gress und Greg Cohen zu seinen Mentoren zählt und nicht nur mit eigenem Quintettprojekt zu überzeugen weiß, sondern auch von so spannendenden Zeitgenossen wie Nate Wooley, Toby Delius, Eric McPherson, Marc Copland, Lotte Anker, Andrea Parkins, Achim Kaufmann wie auch jüngeren Kollegen von Philipp Gropper, Pablo Held, oder Wanja Slavin als Partner geschätzt wird.

 

Freitag, 23.10.2020, 20.00, Forum Stadtpark (Erdgeschoss), Stadtpark 1, 8010 Graz

Focus on Peter Kutin

kutin | kindlinger audiovisuelle Arbeiten

PLF:

Peter Kutin electronics, lights, guitar

Lukas König drums, electronics

Freya Edmondes voice, electronics

kutin | kindlinger DECOMPOSITION I : DESERT SOUND (2012), audiovisuelle Arbeit, stereo

kutin | kindlinger DECOMPOSITION V : HEAT (2020, UA), audiovisuelle Arbeit, 5-Kanal

PLF Live-Performance

Peter Kutin arbeitet mit Klang – über alle Genregrenzen hinweg. Sein Oeuvre umfasst nebst Live-Performances u.a. Installationen und audiovisuelle Arbeiten, kinetische Instrumente, Musik-Klang-Environments für Film, Theater, Performances, Tanz und Hörspiele …– dies immer wieder auch unter Einbeziehung physikalischer Experimente, von investigativem Journalismus und neuen Technologien, die er für die Kunstproduktion nutzbar macht. Für die zusammen mit Sound Art-Pionierin Christina Kubisch und Langzeitpartner Florian Kindlinger entstandene Komposition „Desert Bloom“ erhielt er 2016 den Karl Szucka Preis, 2019 wurde ihm für „Torso“ die Goldene Nica bei der Ars Electronica verliehen. Kutin ist Mitbegründer des Labels Ventil-Records und der Plattform Velak, sowie Mitorganisator des RealDeal Festivals.

Bei „Peter Kutin in Focus“ präsentiert „open music“ zwei audiovisuelle Arbeiten aus dem Zyklus DECOMPOSITION, gefolgt von einem Live-Act des Trios PLF, das Kutin mit Drummer-Mastermind Lukas König und der britischen Impro-Lyrikerin, Beat Producerin und bildenden Künsterlin Freya Edmondes (alias Elvin Brandhi, aktiv u.a. mit „Yeah You“ und „Bad@Maths“, seit 2013 auch mit Musikern wie Rhodri Davies, Eugene Chadbourne, Tony Allen und Pat Thomas) unterhält.

Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt fördert zeitgenössische Musik aller Bereiche und ihre pädagogische Vermittlung.

Das thematische Spektrum reicht von der Tradition der kompositorischen Avantgarde über Klangkunst, Performance, Neue Medien und grenzüberschreitende Konzepte bis zur Improvisation, zum Jazz und zur Musik der Jugendkulturen.

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