20. Juli 2019, ab 19 Uhr im Theaterhaus Stuttgart
„Ein Fest für Gerhard Stäbler zum 70. Geburtstag“
Gerhard Stäbler, einer der profiliertesten Komponisten der Gegenwart, feiert am 20. Juli 2019 seinen 70. Geburtstag – mit einem umfassenden Konzerttag im Rahmen des Festivals für neue Musik „der Sommer in Stuttgart“.
Renommierte Ensembles wie das Zafraan Ensemble, das Gitarren-Duo Conradi-Gehlen und das Schlagzeugensemble sh|ft interpretieren ab 19 Uhr im Theaterhaus Stuttgart Kompositionen Stäblers aus vier Jahrzehnten. Bereits am Nachmittag gestalten Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Künste Stuttgart sowie des LABORs Aufführungspraxis Neue Musik im Haus der Geschichte eine Hommage mit einer szenischen Aktion aus Werken Stäblers.
Das hochkarätige Stuttgarter Event ist jedoch nur der Auftakt für eine ganze Reihe von Ehrungen, die dem Komponisten bis zum Jahresende zuteilwerden:
In Köln findet am 28. September 2019 „Ein Tag für Gerhard Stäbler ’70“ im Rautenstrauch-Joest-Museum und in der Kunst-Station St. Peter statt mit der von der Kunststiftung NRW geförderten Uraufführung von Stäblers „panoptischem“ Streichquartett „– – ] erzählen …“. Davor kommt der Kompositionsauftrag der Gaudeamus Stiftung Vier Gravuren im Abschlusskonzert der Gaudeamus Muziekweek am 8. September 2019 in Utrecht zur Uraufführung. Nachdem im Mai 2019 bereits ein KonzertPortrait für Gerhard Stäbler in Busan (Korea) gegeben wurde, folgen – gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW weitere Veranstaltungen im Oktober 2019 in Seoul und anderen koreanischen Städten. Am 7. November 2019 feiert die Stadt Essen Gerhard Stäbler und seinen Lehrer Nicolaus A. Huber, der im Dezember dieses Jahres 80 Jahre alt wird, in der Zentralbibliothek Essen. Am 9. November 2019 folgt ein neues Ensemblestück in der Tonhalle Düsseldorf, die auch Auftraggeberin ist. Die Stadt Duisburg, in der er gemeinsam mit seinem Partner Kunsu Shim den EarPort im Duisburger Innenhafen als Ort experimenteller Begegnung zwischen den Künsten leitet, widmet ihm am 24. November 2019 im Theater Duisburg ein Portraitkonzert unter dem Titel ] in myself I am.
Zur Person:
Gerhard Stäbler kann auf ein äußerst umfangreiches, Gattungen und Traditionen sprengendes Œuvre zurückblicken. Er komponiert Musiktheater-, Orchester-, Vokal-, Kammermusik- und Solowerke für große, traditionelle Opernhäuser und Konzertsäle, aber ebenso für alternative Spielorte und Ensembles. Seine Performances beschreiten neue Wege in der Überwindung der Grenzen zu den anderen Künsten – oft im direkten Dialog vor Ort in bedeutenden Museen und Galerien für zeitgenössische Kunst. Als Performance-Künstler verbindet er Stimme, Mimik, Gestik, Klang, Geruchund Inhalt zu komplexen, minutiös durchgestalteten eigenen Auftritten in einer Traditionslinie, die von Dada, Avantgardemusik und Fluxus ausgehend Musiker_innen und Publikum neue Erfahrungen erschließt.
Das künstlerische Schaffen ist für Stäbler untrennbar mit organisatorischer Arbeit, gesellschaftlichem und politischem Engagement verbunden. So konzipierte er u.a. die Aktive Musik-Festivals mit Neuer Musik im Ruhrgebiet und initiiert regelmäßig große musikalische Projekte im öffentlichen oder post-industriellen Raum, zuletzt mit der Uraufführung HÖR·FLECKEN. Uchronische Augenblicke in der U-Bahn-Station Heumarkt Köln zum Auftakt des diesjährigen Festivals Acht Brücken Köln.
Von 2000 bis 2010 etablierte und leitete Gerhard Stäbler gemeinsam mit seinem Partner Kunsu Shim das Duisburger Zentrum für zeitgenössische Musik EarPort, wo die beiden Komponisten ihr originäres Konzept der PerformanceMusik weiter entwickelten und vertieften. Im Oktober 2015 wurde der EarPort als Ort experimenteller Begegnung zwischen den Künsten wiedereröffnet – für alle Interessierten. Von hier aus tragen Stäbler und Shim ihre Konzepte auf Konzertreisen in die ganze Welt.